Sorgen gehören zu unserem Leben dazu. Seitdem wir aufgehört haben aus kindlicher Selbstverständlichkeit zu leben, stellen sich immer wieder welche ein.
Manche Sorge löst sich schnell wieder in Luft auf. Andere kleben regelrecht an uns, verfolgen uns am Tag und rauben uns den Schlaf. Manchmal lassen sich Sorgen auch einige Zeit in die hinterste Seelenecke verschieben, und dann, wenn wir zur Ruhe kommen, brechen sie plötzlich hervor wie brüllende Löwen.
„Mach dir keine Sorgen!“, das sagt sich so schnell. Aber wir können die Sorgen nicht wegreden. Uns selber nicht und anderen auch nicht. Es wird einem dadurch kein bisschen leichter ums Herz.
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ erinnert uns der Wochenspruch zum heutigen 15. Sonntag nach dem Trinitatisfest.
Wenn du Sorgen hast, dann stell dich ihnen. Nimm sie, schau dir an, was dich sorgt. Aber lass dich nicht auffressen davon. Schleudere es weg von deiner Seele: Alles, was dich beschwert, womit du alleine nicht zurecht kommst, die Sorge, die dich lähmt – schleudere sie weg von dir wie einen schweren Stein. Wirf die Sorgen auf Gott. Sag: "Nimm du und hilf mir!"
Wenn du das tust, dann passiert etwas. Die Blickrichtung verändert sich. Dann schaust du nämlich nicht mehr nur gebannt auf die Sorgen, sondern dann schaust du auf den, der dich gemacht hat und der größer ist als das, was dir Sorgen bereitet.
Ein Aufruf zur Sorglosigkeit. Das hat nichts mit Naivität zu tun. Es ist eine Übung im Loslassen und im Vertrauen, dass Gott sorgen wird und Wege weiß, die wir noch nicht erkennen können.
Eine sorglose Woche wünscht Ihnen
Ihre Dekanin Kerstin Baderschneider