Kirchenjahr

Gedanken zum 7. Sonntag nach Trinitatis

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Auf diesem Bild des Künstlers Sieger Köder sitzen Leute an einem Tisch, die auf den ersten Blick nichts verbindet. Da sitzt zum Beispiel ein Intellektueller neben einem Clown und eine vornehme Frau neben einem Verletzten. Im normalen Leben würden sie sich vermutlich nicht einmal begegnen, aber jetzt sind sie zusammen. Der Gastgeber und Hausherr sitzt an der Stirnseite. Wir sehen nur seine Hände. Sie teilen Brot und Wein aus.

Gedanken zum 3. Sonntag nach Trinitatis

Am 3. Sonntag nach Trinitatis geht es um Verlorengehen und Gefunden werden.
Die Bibel erzählt zum Beispiel von einem Schaf, das unterwegs verloren geht - und der Hirte lässt die 99 anderen zurück, um es zu suchen.
Oder die Geschichte von dem Sohn, der sich sein Erbe auszahlen lässt, alles verschwendet und völlig abstürzt. Und als er sich mit schlechtem Gewissen auf den Weg zurück zu seinem Vater macht, wird er von diesem mit offenen Armen empfangen - ohne einen einzigen Vorwurf.

Gefanken zum 2. Sonntag nach Trinitatis

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken." , sagt Jesus. Das ist der Wochenspruch zum 2. Sonntag nach Trinitatis.

Ich mag das alte Wort "erquicken". Wenn man es ausspricht, macht die Seele automatisch einen Hüpfer. Es bedeutet "erfrischen, beleben, stärken, erneuern". So hat Martin Luther das Wort für "Ruhe schenken" übersetzt, das da ursprünglich steht.

Wer zu Jesus kommt, ist eingeladen zur Pause. Er nimmt uns den Seelenballast ab, die Lasten, die wir mit uns herumschleppen.

Gedanken zum 1. Sonntag nach Trinitatis

An den Sonntagen nach dem Trinitatisfest denken wir über unser "Kirche-Sein" nach.
Der Wochenspruch für den heutigen 1. Sonntag nach Trinitatis heißt: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Das sagt Jesus.

In den Versen davor wird erzählt, dass Jesus seine Jünger losschickt, um das Evangelium weiterzusagen. Nicht immer werden sie verstanden und wohlwollend aufgenommen werden, sie werden auch die Erfahrung machen anzuecken oder zurückgewiesen zu werden.

Gedanken zu Pfingsten

Von wegen, an Pfingsten gibt es keine Geschenke! Es gibt ein Himmelsgeschenk. Es ist unsichtbar, deshalb brauchen wir Symbole, um es zu beschreiben:

Der Heilige Geist ist wie eine Taube, die zwischen Himmel und Erde hin und her fliegt, wie Feuer, das wärmt und in der Dunkelheit leuchtet, wie Wind, mal stark und kraftvoll, mal sanft und kaum zu merken. Und die Farbe des Heiligen Geistes ist rot - wie Energie, Leidenschaft, Dynamik, Liebe. Der Heilige Geist lässt sich nicht festhalten, nicht herbeizwingen, er wird geschenkt und tritt manchmal ganz unverhofft ins Leben.

Gedanken zu Exaudi

Ein "Sonntag dazwischen" ist der 6. Sonntag nach Ostern mit Namen Exaudi - "Herr höre meine Stimme".
Für die Jünger bedeutet die Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten eine Durststrecke. Jesus ist weg, sie sehen ihn nicht mehr. Wie wird es jetzt mit ihnen weitergehen?
In ihnen klingt das Versprechen Jesu, dass er ihnen den Hl. Geist, den Tröster, die Gotteskraft schicken wird, aber noch merken sie nichts davon.
Was hilft in der Krise?
Nicht der verklärte Blick zurück, sondern der erwartungsvolle Blick zu Gott. Herr, höre meine Stimme!

Gedanken zu Rogate

Der 5. Sonntag nach Ostern trägt den Namen "Rogate", das heißt übersetzt "betet". Beten, das ist mit Gott reden. Ihm sagen, was wir auf dem Herzen haben, was uns glücklich macht und was uns belastet und was wir uns sehnlichst wünschen. Beten ist aber auch schweigen. Still werden und hören, was Gott uns sagen will.